Jahrelang war Sendepause, ARD und ZDF boykottierten wegen der Doping-Skandale die Tour de France. Doch nun wird sie wieder live übertragen. Das freut die begeisterten Radsportfreunde, die sich an dem mehr oder weniger sauberen Radsport erfreuen, stößt aber auch vielen auf, die den Radsport generell als den Dopingsport schlechthin sehen.
Doch: Was genau ist Doping, welche Mittel, Substanzen und Methoden fallen darunter – und kann man sie auch im Boulesport finden?
Ja, auch die Petanque- Szene hat sich dem Thema zugewandt. Wenn man sich mal die Anti-Doping-Ordnung des DPV genauer zu Gemüte führt, wird nicht direkt klar, um welche Mittel es sich wirklich handelt. Ob Substanzen wie Alkohol unter den Begriff Doping fallen, das kann der Laie daraus nicht erschließen. Ein interessanter Artikel der Technischen Universität München beschreibt dieses Thema genauer: „Alkohol wirkt dämpfend auf das zentrale Nervensystem und verlangsamt die Funktionen von Gehirn und Körper. Zweck eines Alkoholmissbrauchs ist die Verminderung von Angst, die Reduktion von Tremor und das Erzielen von Entspannung. Folglich wird Alkohol in Sportarten missbraucht, die eine hohe Konzentration erfordern.“ Gerade der letzte Satz ist in Bezug auf unseren geliebten Kugelsport sehr interessant. Und nun kommt ganz schnell die Frage auf, wer ist hier der mit Doping verseuchte Sport? Hierbei geht es nicht um das lockere Bierchen bei einem Fun-Turnier um die Ecke. Mehr um den generellen Alkoholkonsum bei vermeintlichen „Leistungsportveranstaltungen“, der unumstritten stattfindet und leider geduldet wird.
Doch, wer versagt hier? Sind es die Veranstalter, die Alkohol freizügig an Jedermann ausschenken? Oder ist es unser Landesverband, der konsequent wegschaut, um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen? Oder vielleicht sind es doch die Hersteller des beliebten Pastis, welche für den ungezwungenen Alkoholgenuss auf Bouleplätzen stehen? Auf jeden Fall besteht reichlich Diskussionsbedarf darüber, wie man das Problem lösen kann – und auch muss.
Bei diesem Post handelt sich zum ersten Mal um einen fremden Artikel, der nicht aus der Feder des Frankfurter Pétanque Clubs stammt. Dieser Beitrag wurde uns von einem Mitglied des HPV zugesandt. Der Verfasser möchte nicht genannt werden und bat ausschließlich um eine Plattform zur Veröffentlichung und der Diskussion.