Humankapital

Humankapital auch Human Resources genannt ist in unser Zeit zu einer Säule der strategischen Unternehmensführung geworden. Laut Definition vergleicht man das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit der Mitarbeiter in einem Betrieb. Um diese gekonnt im Sinne der Unternehmensziele einzusetzen, bedarf es eines strategischen Managements. Dafür ist das Personalwesen (Human Resources Management) zuständig. Somit kümmert es sich um sämtliche Belange, die mit dem Personal in Zusammenhang stehen.
Es sind sehr vielfältige Aufgaben, welche schwierig und oft unterschwellig zu handhaben sind. Besonders wenn man über einen großen Pot an fähigen Mitarbeitern verfügt ist der sogenannte „War of Talents“ zunehmend ausdifferenziert.

Der Exkurs in die Wirtschaft führt uns dennoch unweigerlich zum Hessischen Pétanque Verband. Vor wenigen Tagen fand auf der Tromm die Qualifikationsrunde zur Deutschen Meisterschaft in der Formation Doublette statt. Zu meinem Erstaunen saßen plötzlich neben mir Florian Panitz (verabredet mit Stefan Schulz), Pascal und Friedrich Sittmann. Völlig überraschend mussten sich die aktuell besten Spieler Hessens durch eine verregnete Qualifikation kämpfen. Für mich ist es ein absoluter Fauxpas,  diese beiden Mannschaften nicht auf die Setzliste zu schreiben. Zumal sich die Frankfurter Pascal und Friedrich über mehrere Jahre hinweg sportlich auf der Deutschen Meisterschaft das Spielrecht für das kommende Jahr erkämpften. Auch bei den Dietzenbachern hätte man mit mehr Fingerspitzengefühl agieren können. Wer sich an 2016 erinnert, wird mit Sicherheit noch den Skandal von Rockenhausen vor Augen haben. Als beiden Spielern auf der DM körperliche Gewalt angedroht wurde, daraufhin wurden sogar seitens des Deutschen Pétanque Verbandes (DPV) die Gegner mit Lizenzentzug sanktioniert. Das man anschließend nicht mehr im Stand ist, sein Leistungspotenzial abzurufen und aus dem Turnier ausscheidet ist, wohl nachvollziehbar.
Ein ähnliches Leistungsverhalten konnte man vor kurzem bei dem Champions-League-Spiel Borussia Dortmund gegen AS Monaco beobachten. Mit mehr Feingefühl hätte man den beiden einfach eine zweite Chance geben können. Damit setzte man ein Zeichen gegen die Gewalt und für Vertrauen in das Duo,  es unter fairen Bedingungen auch sportlich wieder zu schaffen.
Am Ende des Tages konnten sich zu meiner Erleichterung beide Mannschaften souverän durchsetzen und dürfen an diesem Wochenende im Odenwald ihr Können unter Beweis stellen. Fraglich bleibt dennoch die Entscheidung der sportlichen Leitung, gerade im Hinblick auf die Quote des nächsten Jahres, diese Jungs nicht gesetzt zu haben. Welche Vorraussetzung muss man eigentlich mitbringen, um einen Setzplatz seitens des HPV zu bekommen? Taktisches Verständnis, Eingespieltheit, Flexibilität der Positionen, sportlicher Ehrgeiz und vorbildliches Auftreten scheinen eben so wenig ein Kriterium zu sein wie die Ranglistenplatzierung in Hessen. Mehr Transparenz würde das eine oder andere Fragezeichen hinter mancher Nominierung verschwinden lassen. Denn gut gemanagte Unternehmen, Verbände oder Leistungskader setzen auf Klarheit in der Sache und können mit der Berücksichtigung von Sorgen, Nöten, Wünschen und Zielen der Spieler die größtmögliche Motivation erzielen. Daraus resultiert eine Win-Win Situation für beide Seiten.